Petr Šesták
(nar. 1981) vystudoval Univerzitu Karlovu v Praze, dva roky žil v obytné dodávce a křižoval Evropu s pojízdnou výstavou fotografií. Zkušenosti z nomádského života zachytil v poeticko-filozofickém cestopisu Kočovná galerie (2014). Ze zahraničních pobytů čerpal také ve své povídkové knize Štvanice (2015). V současné době žije především v Praze, provozuje analogové fotokabiny a organizuje kulturní akce v jednom malém příhraničním městě.
In Worpswede entstand auch dieser Text.
Über seinen Aufenthalt schrieb der Autor:
Ich wurde gebeten, einen kurzen Text über den Residenzaufenthalt für Schriftsteller in Worpswede zu schreiben. Bei Aufenthalten im Ausland, auch den relativ kurzen, bemühe ich mich, zumindest etwas in die örtliche Kultur und deren hauptsächlichen Träger – die Sprache – einzutauchen. Deshalb habe ich mich entschieden, den Text in meinem furchtbaren Deutsch zu schreiben, das ich früher in der Schule gelernt habe. Ich war jedoch ein sehr schlechter Schüler und bin nur deshalb nicht durchgefallen, weil mich meine Lehrerein wohl als Menschen ganz gern hatte. Sie wäre jetzt bestimmt stolz auf mich.
Dieses im weitesten Sinne von Apollinaire inspirierte gesammelte Werk entstand also im Original in Deutsch, nur mithilfe eines Wörterbuchs. Um die tschechische Übersetzung auf adäquatem Niveau kümmerte sich der Google Übersetzer. Kaum Regeln, kaum Grammatik. Nur der Zauber des Ungewollten. Nur dada.
Irgendwo-rpswede
Worpswede
das Flachland
die Torfmoore
die Kühe
die Künstlerkolonie
Die Verkäuferin des Lebensmittels ist Künstlerin
Der Rausschmeißer im die Music-halle ist Künstler
Der Kellner im Taverne Lakis ist griechisch Künstler
Die Briefträgerin ist Künstlerin
Die Nachbarn sind Künstler
Du bekommst einbischen paranoid
Du schliesst die Tür dainem Atelier zu
Deine Ankunft
Hauptbahnhof Bremen
Du siehst Elvis
Er hat nicht gealtert
aber er hat sich noch gerundet
Elvis versteckst sich hier
weil hier
im freie Hanselstadt Bremen
niemand würde ihn suchen
In deinem Atelier
Du sitzt vor dem Computer
Du schaust aus dem Fenster
wo worpsweder Windmühle ist
Wenn du beginst dein Roman schreiben
der Kopf der Windmühle sich drehe
und sie stehst mächtig gegen dich
Ein Viertel der Stadt Bremen
das das Viertel heißt
In die Kneipe Wienerhof
„Du fühlst dich voll Glück eine Rose steht auf dem Tisch
Und statt an deinem Märchen in Prosa zu schreiben
Siehst du dir den Goldkäfer an der im Herzen der Rose schläft“*
Eine Menge Zigaretten
eine Menge Haake
Du dich verlierst
Ein Hof mit roten Laternen
eine Ware die winkt
eine Ware die die Küsse sendet
Du laufst weg
mit die Brust umklammerte
Du bereust alles
und irgendwie
du bereust auch dich selbst
Die Windmühle dort draussen
stehst mächtig gegen dir
Wenn du beginnst schreiben
sie sich bedrohlich nähert an
Dein innere Sancho Panza
sagt
„Hier ist ein gemütlicher sofa fur dich
Während du schriebst dein miserabel Roman
die Preise der Hypotheken wachsen“
Ein Traum
Mit einem Freund du fängst
kleine buntfarbige Spanner oder Raupen
zwischen zwei Finger
Du isst sie lebendige
Psychedelische Effekte werden erwartet
Du wachst im Worpswede auf
Die Oase der Heim
Lidl in Worpswede
Lidl wo auch immer
Fast gleichen Sachen
Sachen an seinem Platz
Im fast gleichen Plastikverpackungen
mit schöne Bilder
Du kaufst die Bilder
die Kassiererin dich lächelt an
Du fühlst warmes Glück
Du sitzt vor dem Computer
Du schaust aus dem Fenster
und dort draussen
stehst du
und du fuchtelst seltsam mit den Händen
* Guillaume Apollinaire: Zone
Nachdichtung: Johannes Hübner