Tijan Sila erhält Ingeborg-Bachmann-Preis

Tijan Sila neben Laudator Philipp Tingler bei der Verleihung des Ingeborg-Bachmann-Preises 2024. Foto: Amrei-Marie, CC BY-SA 4.0

Tijan Sila hat den Ingeborg-Bachmann-Preis 2024 erhalten, der bei den 48. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt verliehen wird. Die Jury unter der Leitung von Klaus Kastberger würdigte Tijan Sila für seinen autobiografischen Text “Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde”, der sich mit den verheerenden Auswirkungen der Kriegserfahrungen auf das persönliche Leben von Überlebenden des Bosnienkrieges befasst. Juror Philipp Tingler, der Sila zum Bachmannwettbewerb einlud, betonte in seiner kurzen Laudatio Silas “unsentimentalen lakonischen Ton” und seinen “einzigartigen Stil, der Pointiertheit, Tragikomik und Melancholie kombiniert”. Der prämierte Text ist Teil von Tijan Silas aktuellem Romanprojekt, das voraussichtlich 2026 im Verlag Hanser Berlin erscheinen wird und thematisch an seinen 2023 veröffentlichten Roman “Radio Sarajevo” anknüpft. Der Ingeborg-Bachmann-Preis, der von der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee gestiftet wird, ist mit 25.000 Euro dotiert.