01.11. Nihan Devecioğlu: Die Liebenden, 20.00 Uhr

ÂŞIKLAR – DIE LIEBENDEN

Ein Liederabend über vier Frauenleben

von und mit Nihan Devecioğlu

In türkischer und deutscher Sprache

„Uzun ince bir yoldayım, gidiyorum gündüz gece / Ich bin auf einem langen, schmalen Weg, ich gehe Tag und Nacht.“ (Âşık Veysel) — Eine der wichtigsten Traditionen der türkischen Volkskultur ist die der reisenden Dichter, der Âşıklar. Der türkische Begriff „Âşık“ bedeutet Liebe sowie Hingabe und steht dabei auch für den anatolischen Minnesänger und Geschichtenerzähler, der seine Poesie auf einer Saz, einer Langhalslaute, erklingen lässt. Âşıklar singen von großen Gefühlen und von sozialen sowie politischen Erfahrungen und gehen dabei eine tiefe Verbindung mit den Menschen ein, deren Leben sie besingen. Dabei handelt es sich um ein männlich dominiertes Feld, zu dem Frauen nur selten Zugang finden.

Die aus Istanbul stammende Sopranistin und experimentelle Sängerin Nihan Devecioğlu entwickelt einen eigenen Liederabend und wird zur weiblichen Âşık: Sie besingt das Leben von vier Frauen, die in den 60er und 70er Jahren eine lebensverändernde Reise aus der Türkei nach Deutschland angetreten haben. Ausgehend von Videointerviews, die Nihan Devecioğlu gemeinsam mit dem Dokumentarfilmemacher Orhan Çalışır geführt hat, erzählt sie von den Erfahrungen der „Gastarbeiterinnen“ der ersten Generation aus einer weiblichen Perspektive. Die Sängerin gibt den Gefühlen und Beweggründen von Feriha Demirtaş, Makbule Kurnaz, Yıldız Saraç-Fritsche und Emine Ulusen Raum, ehrt ihre Geschichten, die lange nicht gehört wurden, und singt für sie.

Konzept und Künstlerische Leitung: Nihan Devecioğlu

Regie: Frank Abt
Musik: Nihan Devecioğlu, Matti Weber
Bühne und Kostüm: Andrea Künemund, Sibylle Müngersdorf
Videodesign: Cantufan Klose
Interview/Video: Orhan Çalışır, Nihan Devecioğlu
Licht: Joachim Grindel
Kamera: Dirk Meißner
Dramaturgie: Elif Zengin, Viktorie Knotková
Übersetzung: Elif Zengin

Begrüßung: Viktorie Knotková

Eintritt
19 / 9 € erm.

In Kooperation mit
dem Theater Bremen

Copyright: Jörg Landsberg

Theater Bremen
Kleines Haus
Goetheplatz 1-3
28203 Bremen