Forgotten Dreams – Ufer

Ufer

 


 

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Wie immer ging ich auch an jenem Tag wieder den Weg am Ufer nach Hause. Ich mochte das Ufer, da an eben diesem das Land aufhört und das Wasser beginnt. Manch einer fände das bemerkenswert, da es ein weiteres Beispiel dafür ist, dass alles ein Ende hat, auch wenn es etwas so Mächtiges wie das Land oder das Wasser selbst ist. Ich bin freilich kein Philosoph, also gehen mir solche Gedanken selbstverständlich nicht freiwillig durch den Kopf, aber es soll ja Menschen geben, die über solche Dinge tatsächlich nachdenken und überall in der Welt solcherlei bedeutsame Hinweise auf das Schicksal aller Dinge erkennen wollen. Nein wahrlich, ich mag das Wasser ganz einfach aus Gründen, die der älteste Philosoph nicht einmal zu erahnen gewagt hätte. Ich allerdings auch nicht. Was ich nun tatsächlich bemerkenswert fand, war die Tatsache, dass ein aufstrebender Designergeist sein ungefragtes Talent an meinem Ufer auslassen musste. Dieses manifestierte sich vor meinen Augen in zwei höchst provokanten Liegen. Da standen diese zwei Liegen einsam am Ufer herum. Warum? Glaubte der Schöpfer dieser armseligen Antiquitäten etwa, dass sich jemand dort niederlassen würde? Und wenn ja, warum konnten diese Dinger dann nicht etwas ansehnlicher geraten sein? Andererseits, Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters und wer war ich schon, das künstlerische Talent dieses sicherlich keineswegs eingebildeten und natürlich hochbegabten Genies zu hinterfragen? Vielleicht war es auch nur eine Frage der Perspektive… Bereit, alle verschiedenen Perspektiven auszutesten, war ich natürlich nicht, warum auch? Wer rastet, der rostet, und so viele Gedanken meinerseits war dieses Bild einer Unansehnlichkeit nun auch nicht wert. Daraufhin ging ich weiter, an den Liegen vorbei und noch gut weitere 50 Schritt, um mich dann doch noch einmal umzudrehen und die Szenerie in einem Blick einzufangen.
Im Grunde ein schöner Anblick… wären da nicht diese Liegen.

Von: Calvin Aschmann, Klasse Q1, Oberschule an der Egge